Gestern hat es mich - Premiere - zum ersten Mal zum
Tschauner verschlagen. Das Stück war so - naja - wie man sich ein Stück dort vorstellen könnte. Bei mir ist es natürlich anders - ich dachte, mich erwartet eine Mischung aus
Helge Schneider und
Karl Karkas - war natürlich nicht so, dafür gab es dort
dieses Ottakringer Flair so eine altertümliche
Pawlatschenatmosphäre, welche ja auch schon musealen Charakter hat.
Die
Überraschung für mich war aber, daß als Pausenmusiker
Roland Spöttling engagiert war. Ich wusste ja nicht, dass er auch Musiker ist.
Ich kannte Ihn nur vom
Sportclubplatz als Fussballfreak, wo er nicht nur aufgrund seiner Leibesfülle, sondern auch wegen seiner schwarzen Sonnenbrillen (er ist blind) auffällt. Manchmal war er auch unser (inoffizieller) Platzsprecher.
Das bringt mich immer wieder zu der Frage, wie Leute, die eine eingeschränkte Sehkraft haben, damit umgehen. Bei manchen habe ich das Gefühl, die
scheissen scheren sich darum überhaupt nichts. Dazu gehört auch sicher Roland Spöttling. Den habe ich schon so oft
blunznfett gesehen, aber dem Roland wird immer geholfen bzw. kann er sich auf seine Freunde verlassen.
Bei den
Melvins habe ich genauso im ärgsten Gewühl jemanden mit Blindenstock gesehen und auch bei meinem letzten Marathonlauf fiel mir ein blinder Läufer auf, der, geführt von einer Begleitperson, die gesamte Strecke absolvierte.
Wieviel Vertrauen braucht man, um bei solchen Veranstaltungen teilzunehmen ? Klar gibt es meistens eine Bezugsperson, auf die man sich 100%ig verlassen kann. Ich glaube aber, dass diese Leute - sozusagen
blind - sich auch fremden Personen anvertrauen können (was bei mir als "Sehender" nicht so der Fall ist).
GottSeiDank sind die Zeiten vorbei, wo man sich eine
Hetz - (Bedeutung ist bekannt) mit solchen Leute (ungestraft ?) machen durfte - siehe
Krüppellied , welches ja eher eine dunkle Vergangenheit des goldenen Wiener Herzens offenbart.
Die erste Frage von Roland übrigens war, nachdem er seinen Job erledigt hat:
wie hat die Rapid gespielt ?
Roli forever !