ch-ch-ch-changes
Zu einer Ö1-Serie, die sich mit Popmusik im Zeichen des Alterns beschäftigte:
Der Musikzugang der jungen Leute ist ja ein anderer, wie der von meiner Generation oder auch von der Generation der heute 30-jährigen.
War es in Kindheitstagen noch irgendwie spannend, die alten Klassikvinyls anzuhören, spätestens in den Pubertätsjahren war es damit vorbei, ja unmöglich, die Musik des Elternhauses zu mögen.
Zu tief war der Graben. Waren damals für mich die Beatles oder Stones, später die Doors, Ten Years After u.a. die Idole, galten diese gleichzeitig für das Elternhaus als langhaarige Affen, die "Bumm Bumm Musik" machten und den Kindern nur das Geld aus der Tasche zogen. Die Musik damals wurde als authentisch und "modern" wahrgenommen und dieses Prinzip galt noch bis vor Kurzem.
Ich dachte bis zuletzt, daß dieses Prinzip auch für meinen Sohn galt. Er bevorzugte eine für mich unhörbare Musik namens Death oder Black Metal unter der Prämisse "je grauslicher, desto besser". Auf den CD-Covers wimmelte es nur so von sinistren Symbolen wie Monster, Blutorgien und allerlei apokalyptischen Unheil.
Ich dachte, das wäre der normale Abgrenzungsprozess zu dem Elternhaus. Wenn die Eltern sich schon zur Musik von z.B. den Melvins begeistern konnten, dann muss halt die junge Generation ein "Äutzerl" nachlegen.
Das dies dann doch nicht so 1:1 stimmte, erkannte ich erst, als er sich T-Shirts von Bands kaufte, deren Musik er gar nicht kannte.
Jetzt hat sich allerdings der Zugang geändert und bestätigt anscheinend die Theorie der zuletzt gehörten Ö1-Serie.
Die jungen Leute von heute beziehen ja ihre Informationen anders als es noch vor paar Jahren üblich war. Da war es cool, die neueste Band aus England zu hören, die hier noch niemand kannte.
Heute ist es anders und das Internet spielt eine wichtige Rolle. Auch das moderne Bands gerne auf den alten Fundus zurückgreifen und irgendeine Retroschiene bedienen rundet das Bild ab (oder war es schon immer so und die Musikwellen spülen wie die Gezeiten wieder mal einen bestimmten Stil ans Land ?)
Die Technik macht es möglich. Musik, die vor 40 Jahren modern war, kann heute genausogut gehört werden wie damals (nicht so wie bei den alten Vinylaufnahmen, wo die Aufnahmetechnik und die Kratzer das Alter irgendwie verrieten). Die Vergangenheit ist aufgehoben bzw. ist die Musik der letzten Jahrzehnte Gegenwart. Verwirrend - mein Sohn hört neben den Who gerne uralte Leonard Cohen-Aufnahmen und anderes "gestriges" Zeugs. Von seiner Festplatte kann ich mir hin und wieder paar MP3`s kopieren, die ich dann beim Laufen anhöre.
Verwirrend wird es auch, wenn die Fotos der Musiker von damals aufscheinen, die heute fast schon Greise sind. Oder wenn wie bei Led Zeppelin beim letzten London-Konzert anstelle des verstorbenen Schlagzeugers sein schon fast 40-jährige Sohn spielt.
Verflixte Steinbock-Zeit.
Übrigens: Chuck Berry kommt demnächst nach Wien.
Der Musikzugang der jungen Leute ist ja ein anderer, wie der von meiner Generation oder auch von der Generation der heute 30-jährigen.
War es in Kindheitstagen noch irgendwie spannend, die alten Klassikvinyls anzuhören, spätestens in den Pubertätsjahren war es damit vorbei, ja unmöglich, die Musik des Elternhauses zu mögen.
Zu tief war der Graben. Waren damals für mich die Beatles oder Stones, später die Doors, Ten Years After u.a. die Idole, galten diese gleichzeitig für das Elternhaus als langhaarige Affen, die "Bumm Bumm Musik" machten und den Kindern nur das Geld aus der Tasche zogen. Die Musik damals wurde als authentisch und "modern" wahrgenommen und dieses Prinzip galt noch bis vor Kurzem.
Ich dachte bis zuletzt, daß dieses Prinzip auch für meinen Sohn galt. Er bevorzugte eine für mich unhörbare Musik namens Death oder Black Metal unter der Prämisse "je grauslicher, desto besser". Auf den CD-Covers wimmelte es nur so von sinistren Symbolen wie Monster, Blutorgien und allerlei apokalyptischen Unheil.
Ich dachte, das wäre der normale Abgrenzungsprozess zu dem Elternhaus. Wenn die Eltern sich schon zur Musik von z.B. den Melvins begeistern konnten, dann muss halt die junge Generation ein "Äutzerl" nachlegen.
Das dies dann doch nicht so 1:1 stimmte, erkannte ich erst, als er sich T-Shirts von Bands kaufte, deren Musik er gar nicht kannte.
Jetzt hat sich allerdings der Zugang geändert und bestätigt anscheinend die Theorie der zuletzt gehörten Ö1-Serie.
Die jungen Leute von heute beziehen ja ihre Informationen anders als es noch vor paar Jahren üblich war. Da war es cool, die neueste Band aus England zu hören, die hier noch niemand kannte.
Heute ist es anders und das Internet spielt eine wichtige Rolle. Auch das moderne Bands gerne auf den alten Fundus zurückgreifen und irgendeine Retroschiene bedienen rundet das Bild ab (oder war es schon immer so und die Musikwellen spülen wie die Gezeiten wieder mal einen bestimmten Stil ans Land ?)
Die Technik macht es möglich. Musik, die vor 40 Jahren modern war, kann heute genausogut gehört werden wie damals (nicht so wie bei den alten Vinylaufnahmen, wo die Aufnahmetechnik und die Kratzer das Alter irgendwie verrieten). Die Vergangenheit ist aufgehoben bzw. ist die Musik der letzten Jahrzehnte Gegenwart. Verwirrend - mein Sohn hört neben den Who gerne uralte Leonard Cohen-Aufnahmen und anderes "gestriges" Zeugs. Von seiner Festplatte kann ich mir hin und wieder paar MP3`s kopieren, die ich dann beim Laufen anhöre.
Verwirrend wird es auch, wenn die Fotos der Musiker von damals aufscheinen, die heute fast schon Greise sind. Oder wenn wie bei Led Zeppelin beim letzten London-Konzert anstelle des verstorbenen Schlagzeugers sein schon fast 40-jährige Sohn spielt.
Verflixte Steinbock-Zeit.
Übrigens: Chuck Berry kommt demnächst nach Wien.
MadProfessor - 26. Jan, 22:21
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
la-mamma - 1. Feb, 08:18
death oder black metal
hört man sich besser live an;-) -
ansonsten hast du recht, mein sohn ist auch immer ganz erstaunt, wenn ich ihm erkläre, wie alt manche lieder sind, die er sich gern anhört. ich war aber auch ziemlich weg, als ich auf seinem i-pod teile von beethovens(!) neunter fand ... so ein i-tunes-store für alle mit allem hat schon was!
ansonsten hast du recht, mein sohn ist auch immer ganz erstaunt, wenn ich ihm erkläre, wie alt manche lieder sind, die er sich gern anhört. ich war aber auch ziemlich weg, als ich auf seinem i-pod teile von beethovens(!) neunter fand ... so ein i-tunes-store für alle mit allem hat schon was!
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